Dr. Markus Lohr wird neuer Tierarzt für Torgaus Bären
- Schriftgröße Schriftgröße verkleinern Schrift vergrößern
Torgau (TZ/ej). Obwohl sie schon seit einigen Tagen nicht mehr im Winterschlaf verharren, wurden Benno, Bea und Jette, die drei Torgauer Bären, gestern noch einmal ganz offiziell erweckt. Seit einigen Jahren schon laden die Torgauer Zeitung und das Landratsamt Kindereinrichtungen der Region dazu ein, die Petze aus dem Winterschlaf zu holen und gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Geknuddelt wurde nur mit Torgi
Gestern nutzten Steppkes aus Beckwitz und dem ostelbischen Dautzschen diese Chance und hatten reichlich Spaß. Nachdem sie von Torgi-Bär mit reichlich Knuddlern begrüßt wurden, durften sie zusehen, wie Benno und Bea eine von der Torgauer Zeitung anlässlich ihre 30-jährigen Bestehens gestiftete und lecker gefüllt Pinhata zerlegten. Dann lockten sie mit ihren Rufen auch die alte Dame Jette aus ihrem Stall, die die Sache noch ein wenig zaghaft anging. „Die drei sind gesund und munter, auch Jette“, sagt Bärenpflegerin Melanie Tennhardt. Die Bärendame zählt inzwischen 32 Lenze und ist bis auf ihre altersbedingte Arthrose immer noch topfit.
Das haben die Bären auch der jahrelangen und guten Betreuung von Tierarzt Frank Seifert aus Beilrode zu verdanken. Jahrzehntelang hat er sich um das gesundheitliche Wohl der Bären gekümmert und mit den Pflegerinnen eng zusammengearbeitet. Gestern nun stellte das Landratsamt einen neuen tierärztlichen Betreuer vor. Dr. Markus Lohr, ebenfalls aus Ostelbien, wird die medizinische Versorgung der Bären in Zukunft übernehmen. Bereits seit geraumer Zeit steht der junge Veterinärmediziner in regem Kontakt mit den Bärenpflegerinnen Melanie Tennhardt und Heide Grieser, vor allem auch, was die Betreuung von Altbärin Jette angeht. Wegen ihrer Arthrose bekommt sie ein Medikament zur Schmerzlinderung. Damit kann schließlich auch ihre Mobiliät gefördert werden.
Obstkorb von den Paten
Gestern dachten auch Jettes Paten von den Elbaue-Werkstätten an die Bärin und überbrachten anlässlich des Bärenerwachens einen großen Korb mit allerlei gesunden Leckereien. Die werden den Bären natürlich von den Pflegerinnen entsprechend zugeteilt. Auch Kritik wurde im Rahmen der gestrigen Veranstaltung laut, Kritik von den für die Bären Verantwortlichen gegenüber Bürgern, die trotz der vorhandenen Verbotsschilder immer wieder Lebensmittel und sogar Energy-Riegel in den Bärengraben werfen. Zusätzliches Futter, zudem unkontrolliert, sei überhaupt nicht notwendig und für die Gesundheit der Bären auch nicht zuträglich, gab Heide Grieser zu verstehen. Die Pflegerinnen versorgen die Petze mit spezieller Kost, angefangen von Obst und Gemüse bis hin zu natürlich auch ein wenig Fleisch.
Aktuell bekommen die Tiere zudem Pellets, Futter also, das sie auch beschäftigt. Dr. Markus Lohr hat bereits einige Maßnahmen bezüglich der Bären mit den Pflegerinnen abgestimmt. So sollen diese die Tiere in nächster Zeit daran gewöhnen, sich in ihrem Stall auf einer Stahlplatte wiegen zu lassen. Bisher klappt das noch nicht, weil die Petze derart verspielt sind, dass sie die Platte eher zerstören würden, als sich auf diese zu stellen.